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Update: Woche 7


Auch von der letzten Woche gibt es wieder einiges zu berichten.

Wir waren jeden Tag fleißig am Füttern, haben Zäune geflickt/gebaut, ein bisschen am Gipsy Wagon weitergearbeitet, neue Einsteller betreut und den Hühnerstall saubergemacht. Quad gefahren bin ich auch, wir haben mehr Tomaten geerntet und ich habe einer der Einstellerinnen geholfen, den Abzess (Hufverletzung) ihres Pferdes zu versorgen.

Daneben haben wir den Trailer saubergemacht und vorbereitet – denn mittlerweile sind wir drei Mädels hier. Zu diesem Anlass haben wir neue Außenbeleuchtung am Geländer angebracht, noch einmal Cookies gebacken und am Freitag einige viel Überwindung kostende Stunden im Feedroom in der Scheune verbracht. Den hatten nämlich die Mäuse erobert und wir die Aufgabe erhalten, sämtliche Futtercontainer zu leeren und sauberzumachen. Das war sicher nicht die schönste Beschäftigung, aber wir haben uns dennoch nicht beschwert. Solche Dinge gehören schließlich auch dazu.

Freitag der Dreizehnte wurde letztendlich wenigstens noch etwas durch den orangenen Vollmond (Harvest Moon) erheitert. Es ist immer wieder erstaunlich, welche spektakuläre Phänomene die Natur hervorbringt!

Was allerdings schade war ist, dass wir am Wochenende nichts unternommen haben. Das hätten wir uns nach der Feedroom-Aktion wirklich verdient. Stattdessen haben wir den ganzen Sonntag mit Rasenmähen verbracht (davon gibt es hier jede Menge). Meine Arme haben bestimmt noch eine halbe Stunde danach weitervibriert :p

Neben Phantom reite ich nun eine Stute, die etwas weiter ausgebildet ist als Milo. Mit ihr habe ich das erste Mal mit der „Flag“ gearbeitet. Darunter versteht man eine kleine Fahne an einem Drahtseil, das über die Länge einer Wand gespannt wird. Über eine Fernbedienung kann jemand anderes die Fahne in beide Richtungen fahren lassen. Ziel ist es, dass das Pferd immer auf Höhe der Fahne ist und sich parallel dazu bewegt. Die Übung ist vorbereitend für die Arbeit mit Kühen (Cutting). Auf jeden Fall eine spannende Erfahrung!

Abgesehen davon habe ich es vor allem genossen, in der Abendsonne übers Farmgelände zu reiten/zu spazieren oder Fotos zu machen.

Die Woche hatte einige spektakuläre Sonnenauf- und Sonnenuntergänge parat: An einem Morgen war der ganze Himmel rosa, auf der einen Seite schob sich die Sonne gemächlich über den Horizont und auf der anderen gab es einen Regenbogen, der geradewegs den Bäumen zu entwachsen schien!

Tagsüber kreist eine Adlerfamilie über der Farm, deren Jungen das Fliegen üben, in der Dämmerung hört man die unverkennbaren Rufe der Kojoten und des nachts heulen die Hunde den Vollmond an. In manchen Nächten war es sogar schon ein bisschen frosty. Eine Ankündigung für die kommenden Wochen – denn die warmen Tage sind nun gezählt. Mich stört das nicht im Geringsten… Abgesehen von dem bisschen nächtlichen Frost hatten wir noch einmal ein paar richtig warme Tage, was uns leider die Mücken zurückgebracht hat :D

Die Tatsache, dass wir nun so viele Menschen hier sind, hat auch ein paar neue Regelungen mit sich gebracht. Unter anderem extrem limitiertes Internet. Ich werde nach wie vor versuchen, so oft wie möglich zu schreiben – es wird sich zeigen, wie gut das funktioniert…

Ich empfinde es als sehr schwer, eine Zeit und einen Ort zu finden, um zwischendurch mal meine Ruhe zu haben. Selbst im Garten bin ich mittlerweile nicht mehr sicher. Und abends vermiesen mir die Mücken im Moment jegliche Spaziergänge. Ich hoffe, dass sich wenigstens das bald ändern wird ;)

Dadurch, dass wir am Wochenende nichts unternommen haben und auch unser „Ruhetag“ sehr arbeitsam gewesen ist, fehlt zudem ein bisschen Erholung. Die Arbeit hier ist hart und so spannend und lehrreich sie meistens auch ist: Mein Körper ist die schiere Menge nicht gewöhnt und auf Dauer gehen die langen Tage an die Substanz. Am Anfang habe ich darüber gelächelt, aber mittlerweile ist das Unkrautauszupfen tatsächlich zu meiner „Entspannung“ geworden. Ich schätze, mir hängen die letzten Wochen insgesamt ein bisschen nach – auch wenn ich über diese Zeit einiges an Muskeln aufgebaut habe. Das bemerke ich vor allem an den Armen :p

Ständig wechselnde Pläne, Schlafmangel und allmählicher Lagerkoller haben über die Tage eher für angespannte Nerven gesorgt. Ich denke, es ist für uns alle wichtig, dass wir zwischendurch mal von der Farm wegkommen und etwas anderes sehen. Immer nur dieselben Leute in der gleichen Umgebung um sich zu haben, kann auf Dauer nämlich anstrengend werden. Aber das wird sich hoffentlich bald einspielen. Bis dahin werde ich versuchen, mich nicht allzu sehr stressen zu lassen und ab und zu ein bisschen „alone time“ zu finden. Das weiß ich auf jeden Fall direkt mehr zu schätzen :)



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